Ausstellung "Wolfskinder"

Am 20. September 2022 führte Dr. Jens Baumann (Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler im Sächsischen Staatsministerium des Inneren) die Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen in die Ausstellung „Wolfskinder“ ein, die bis zu den Herbstferien im Foyer vor der Aula unseres Gymnasiums zu besichtigen ist. Sie dokumentiert ein historisches Nischenthema.

Mit dem Begriff „Wolfskinder“ werden anhanglose deutsche Kinder und Jugendliche bezeichnet, die im Frühjahr 1947 dem drohenden Hungertod im nördlichen Ostpreußen zu entgehen versuchten. Sie gerieten dabei in Litauen in außerdeutsche Verzwickungen und mussten zeitweise (und manchmal dauerhaft) ihre Herkunft verschleiern. Diese deutschen Kinder, die einst im nördlichen Ostpreußen zu Hause waren, gerieten in die Nachkriegswirren.

In Litauen, unweit von Tilsit, steht ein Denkmal für die „Wolfskinder“ – direkt an einer Straßenkreuzung. Der Verein „Wolfskinder“ trägt die Geschichten und Schicksale der Kinder zusammen – und holt sie aus der Vergessenheit, z. B. mit dieser Ausstellung. Dazu gehört auch, wie manche Kinder nach Deutschland, in diesem Falle nach Sachsen kamen, wie und wo sie nach monatelangem Irrweg Aufnahme fanden. Die Schuld der Deutschen war gewaltig, der Zweite Weltkrieg wirft lange Schatten – auch auf die ostpreußischen Kinder.

D. Seichter